Barbara lebte einer Legende zufolge am Ende des dritten Jahrhundert nach Christus in Nikomedia, der Hauptstadt der römischen Provinz Bithynien.
Ihr Vater Dioscuros, ein reicher Kaufmann, legte großen Wert auf die Festigung Ihres Glaubens an die römisch - griechischen Gottheiten.
Sie war eine sehr schöne und kluge junge Frau, sodass viele Männer aus Nikomedia um ihre Hand anhielten. Barbara aber wollte nicht heiraten.
Sie wies die Verehrer zurück, denn sie spürte, dass es ihr in ihrem Leben um etwas anderes ging.
Ohne Wissen Ihres Vaters lernte sie
die Lehre Christi kennen und ließ sich taufen. Zur damaligen Zeit wurden die Christen fast überall blutig verfolgt, sie
galten als die Feinde des Staates und auf die Zugehörigkeit zum Christentum standen die grausamsten Strafen.
Barbaras Vater Dioscuros versuchte das hübsche Mädchen von der Außenwelt abzuschirmen, um die heranwachsende Jungfrau den
Blicken der Umwelt zu entziehen. Er sperrte sie in einen eigens dafür gebauten Turm. Hauptgrund für das Einsperren des Mädchens
war aber eindeutig der verzweifelte Versuch des Vaters, Barbaras Zuwendung zum Christentum zu verhindern. In den heutigen Darstellungen
der Heiligen Barbara ist oftmals auch der Turm enthalten,
Dioscuros, der sein einziges Kind der verhassten neuen Religion zugewandt sah, wurde von maßlosem Zorne ergriffen und lieferte seine Tochter
als Christin an den römischen Stadthalter Marcianus aus, der sie zum Tode verurteilte. Zuvor konnte Barbara in einen Felsspalt fliehen, der
sich wie durch ein Wunder vor ihr öffnete. Sie wurde dennoch von einem Hirten verraten.
Freudig, als Opfer ihrer heiligen Überzeugung, trat Barbara den Weg zur Richtstätte an, verklärt von der Begeisterung für den wahren
Glauben. Ihr letzter Wunsch soll es gewesen sein, es möge Gott durch sie all denen beistehen, welche unvorbereitet einem plötzlichen
Tode gegenüberstehen.
Der Vater ging in seiner Raserei so weit, dass er seiner Tochter selbst das Haupt abschlug. Gleich nach Barbaras Tod ging ein entsetzliches Unwetter
nieder und Dioscuros wurde zur Strafe für seine Untat vom Blitz getötet.
Seither gilt die Heilige Barbara als Symbol der Wehr- und Standhaftigkeit. Die Beziehung der Heiligen Barbara zum Bergbau wird laut Legende
durch das Motiv des Felsens dargestellt, der sich öffnet und Barbara verbirgt (die Aufgabe des Bergbaues ist die Öffnung der Erde).
Der Blitzschlag kann unter anderem auch auf die Gefahren unter Tage hinweisen. Außerdem soll die Heilige Barbara vor einem unerwarteten und
jähen Tod schützen (ein weiterer Bezugspunkt zum Bergbau).
Am 4. Dezember eines jeden Jahres wird heute die Barbarafeier begangen. Bergbauunternehmen und diesen nahestehende Zulieferer, Bergmannsvereine
und Universitäten feiern die Barbarafeier im Gedenken an das Leid der Heiligen Barbara und in der Hoffnung, dass sie den Bergleuten im kommenden Jahr
weiterhin beistehen wird.
Sie ist die Schutzheilige der Bergleute, Geologen, Glöckner, Glockengießer, Schmiede, Maurer, Steinmetze, Zimmerleute, Dachdecker, Elektriker,
Architekten, Artilleristen, Feuerwerker, Feuerwehrleute, Totengräber, Hutmacher, der Mädchen und der Gefangenen. Sie zählt zu den Vierzehn
Nothelfern und hilft gegen Gewitter, Feuergefahr, Fieber, Pest und plötzlichen Tod.
Barbarazweige
Die Legende besagt, dass sich ein Kirschbaumzweig in Barbara's Kleid verfangen haben soll, als sie ihr Vater in den Kerker sperrte. Sie habe diesen
mit dem Wasser aus ihrem Trinknapf gepflegt.
Daher hat sich der Brauch entwickelt, an ihrem Namenstag, dem 4. Dezember, einen Kirschzweig (oder andere Zweige) zu schneiden und in das geheizte Zimmer zu stellen.
Beginnt der Zweig am Weihnachtsfest zu blühen, wird das als gutes Zeichen für die Zukunft gewertet. Junge Mädchen stellten die Zweige mit dem Namen ihrer
"Favoriten" ans Fenster. Bei wem der Zweig vertrocknete, war nichts mehr zu hoffen; bei den anderen dagegen sah es gut aus.
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